Die Borderlinestörung ist eine häufig diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Der englische Begriff Borderline (Grenzlinie) entstand, da die Symptomatik ursprünglich zwischen Psychose und Neurose eingeordnet wurde. Borderline-Patienten weisen eine weit gefächerte Symptomatik auf und zeigen auf vielen Ebenen ein instabiles Verhaltensmuster.
Hauptmerkmal der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität. Sie beginnt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Schätzungen zufolge sind zwei Prozent der Bevölkerung betroffen. Überwiegend handelt es sich um junge Frauen.
Da zum Borderline-Begriff verschiedene Definitionen existieren, ist es sinnvoll, bestimmte Kriterien anzuwenden, um die Krankheit zu klassifizieren. Der Kriterienkatalog DSM-IV der American Psychiatric Association umfasst neun Kriterien, von denen fünf erfüllt sein müssen, damit die Diagnose gestellt werden kann.
Die DSM-IV-Kriterien der American Psychiatric Association lauten:
Viele Borderline-Patienten leiden zusätzlich zu ihrer Persönlichkeitsstörung unter anderen Symptomen wie Depressionen, Essstörungen oder Suchterkrankungen. Das macht die Diagnose für den Arzt schwierig. Gemeinsam ist den Betroffenen eine innere Anspannung und ein Wechsel der Gefühle – zwischen Liebe und Hass, Euphorie und Depression, Selbstzweifel und Selbstüberschätzung.